AnlageSTRATEGIE Köln 02-2025
Neues Jahr, neue Realitäten?

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Liebe Freundinnen und Freunde
der AnlageSTRATEGIE Köln,

wir hoffen, Sie sind gut in das neue Jahr gestartet und haben den mehrheitlich unbeliebten und düsteren Januar hinter sich gebracht! 2024 hat uns zahlreiche Überraschungen, Wendepunkte und Marktbewegungen beschert. Und kaum hat 2025 begonnen, stehen bereits die nächsten Großereignisse ins Haus. Lassen Sie uns einen Blick auf das vergangene Jahr werfen und eine Einschätzung für die kommenden Monate geben.

Marktrückblick 2024 – ein Jahr der Extreme

2024 war geprägt von ersten Zinssenkungen, geopolitischen Unsicherheiten und einer beispiellosen Diskrepanz zwischen Wirtschaft und Börse. Während in Europa die Konjunkturdaten auf Rezession deuteten, erklomm der DAX ein Allzeithoch. In den USA war die Notenbank Federal Reserve lange zögerlich, doch am Ende des Jahres setzte sie eine Zinswende ein. Auch China sorgte mit massiven Stimuli für Schlagzeilen – der Effekt blieb jedoch begrenzt. Zu China jedoch an späterer Stelle mehr.

Die globalen Aktienmärkte zeigten sich zum Jahresende überwiegend stabil, wenn auch mit Schwankungen. Investoren blickten mit gemischten Gefühlen auf die Zinslandschaft und mögliche Rezessionen. In den USA blieben die Zentralbankzinsen hoch, was zu einer gewissen Zurückhaltung bei Aktienkäufen führte. Gleichzeitig profitierte der Technologiesektor von soliden Unternehmenszahlen und der weiteren Entwicklung im Bereich Künstliche Intelligenz (KI). Europäische Märkte waren weniger dynamisch, zeigten aber stabile Wachstumszeichen.

Der Kryptomarkt erlebte im vierten Quartal 2024 eine Erholung, nachdem er in den ersten drei Quartalen 2024 bereits gut performed hatte. Insbesondere die Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten, beförderte den Bitcoin auf neue Höchststände. Alles in Allem war das Quartal sehr vom US-Wahlkampf geprägt. Die Wallstreet hatte Donald Trump, entgegen der medialen Erwartungen, bereits einige Wochen als Präsidenten eingepreist. Demensprechend hatten wir unsere Portfolien strukturiert und konnten von der Wahl des Republikaners für unsere Kunden profitieren.

Das vierte Quartal 2024 verdeutlichte, dass eine diversifizierte Anlagestrategie weiterhin von zentraler Bedeutung ist. Aktien bieten trotz des erhöhten Risikos weiterhin Potenzial. Anleiheinvestoren müssen mit höheren Volatilitäten und tendenziell niedrigeren Renditen rechnen. Rohstoffe und Edelmetalle, bleiben durch geopolitische Risiken und Inflation ein wichtiger Bestandteil der Portfolio-Diversifikation. Kryptowährungen bieten weiterhin Chancen und sind aufgrund ihres Chance/Risiko Verhältnisses unserer Meinung nach unerlässlich.

Es bleibt ratsam, auf eine ausgewogene Mischung zu setzen und sich bewusst zu sein, dass sich Marktbedingungen schnell ändern können. Eine langfristig valide AnlageSTRATEGIE bleibt der Schlüssel zum Erfolg.

Unser Zinsticker - Renditen 10jähriger Staatsanleihen USA vs. Deutschland

Um mögliche Zinsentwicklungen zu antizipieren, schauen wir weniger auf die zu erwartenden Leitzinssenkungen (oder Erhöhungen) durch Zentralbanken wie FED und EZB. Wir schauen viel mehr auf die Entwicklung der Renditen der 10-jährigen Staatsanleihen Deutschlands und der USA sowie die jeweilig relevanten Anleihemärkte. Diese spiegeln, entgegen der Leitzinsen, die langfristigen Zinsen wider und sind somit für die Märkte viel bedeutender. Zudem sind die Renditen der Staatsanleihen "vom Markt gemacht" und somit mit Kapital hinterlegte Erwartungen sehr großer Marktteilnehmer. Unserer Meinung nach sind mit Kapital hinterlegte Markterwartungen mehr wert als reine Prognosen. Dies sah man beispielsweise auch bei den US-Wahlen: Während die Umfragen mehrheitlich auf einen Sieg von Kamala Harris hindeuteten, preisten die Aktienmärkte und Wettbüros bereits einen Sieg Trumps ein. 

BTC 100.000 USD – strategische Reserve der USA?

Bitcoin hat die magische Marke von 100.000 USD erreicht – und das schneller als viele erwartet hatten. Eine der spannendsten Thesen: Die USA könnten Teile ihrer Währungsreserven in BTC umschichten, um sich unabhängiger von geopolitischen Spannungen und traditionellen Währungskämpfen zu machen.  Noch ist das Spekulation – aber die Möglichkeit, dass Bitcoin eine relevante Rolle in der globalen Finanzarchitektur einnimmt, wird immer wahrscheinlicher. Insbesondere auch, da Donald Trump eine Executive Order unterzeichnete, welche einen US-Staatsfonds ermöglichen soll. Interessant hierbei ist, dass ein leitender Protagonist dieses möglichen Staatsfonds ein großer Bitcoin Befürworter ist. Darüber hinaus verdichten sich die Gerüchte, dass immer mehr Staaten, Unternehmen und gar Notenbanken Bitcoin allokieren könnten. Im Speziellen denkt der tschechische Notenbankchef über eine Allokation von Bitcoin nach, und Donald Trump, als mächtigster Mann der Welt, kauft für seine privaten Unternehmen nachweislich im großen Stil Bitcoin und Ethereum. Einen faden Beigeschmack hat bei der ganzen Thematik sicherlich, dass Trump wenige Tage vor seinem Amtsantritt einen eigenen $TRUMP Token gelauncht hat, mit welchem er binnen weniger Stunden Milliarden (!) für sich und seine Familie verdient hat. Es scheint so, als seien Kryptowährungen also nun im Mainstream der Finanzwelt angekommen und:

Sie sind gekommen, um zu bleiben. Mit all ihren Vor- und Nachteilen.

DAX auf Rekordhoch – trotz schwacher Industrie

Deutschland ist in einer paradoxen Situation: Während die Industrieproduktion auf historischen Tiefstständen verharrt und der ZEW-Index auf Rekordtiefs seit Corona fällt, erreicht der DAX neue Höhen. Warum? Vor allem durch Liquidität: Anleger setzen auf Aktien als Inflationsschutz, die EZB hat die Zinsen gesenkt und Unternehmen kaufen ihre eigenen Aktien zurück. Insbesondere ist auch zu beobachten, dass Liquidität aus dem amerikanischen Markt in den europäischen Markt umgeleitet wird. Eventuell wird von einigen Marktakteuren auch eine ähnliche Entwicklung wie in den USA (mehr politischer Fokus auf die Wirtschaft) und die Hoffnung auf eine bald effizientere Regierung antizipiert. Die Realwirtschaft bleibt schwach, aber die Finanzmärkte leben von Liquidität – ein Muster, das uns noch eine Weile begleiten könnte.

"Wenn die Nacht am dunkelsten ist, ist die Dämmerung am nächsten"

In Deutschland deuten sowohl der ZEW- als auch der Ifo-Index auf eine leichte Verbesserung hin. Besonders auffällig war zuvor der ZEW-Index, der eine äußerst kritische Einschätzung der aktuellen Wirtschaftslage widerspiegelte. Im Januar legte dieser Wert im Vergleich zum Dezember nur geringfügig zu und stieg von -93,1 auf -90,4 Punkte. Bereits im Dezember war ein Tiefpunkt erreicht, von dem aus typischerweise entweder eine Stabilisierung oder eine Erholung einsetzt. Möglicherweise stellt der Januar den ersten Schritt in diese Richtung dar. Die monatliche ZEW-Umfrage gibt Aufschluss über die Stimmung unter deutschen Finanzanalysten. Ein Wert von -100 würde bedeuten, dass ausnahmslos alle Befragten die wirtschaftliche Lage negativ bewerten. Ähnlich schlechte Sentimentwerte konnten zuletzt in der Finanzkrise 2009 und zu Beginn der Coronapandemie 2020 beobachtet werden.

Aktuelle ZEW-Konjunkturerwartungen
China, Schina oder Kina - ganz gleich, Hauptsache wir sind dabei!

Entgegen des Mainstreams haben wir uns bereits vor mehr als einem Jahr "in China" auf die Lauer gelegt und immer wieder Käufe platziert. Insbesondere im chinesischen Technologiemarkt. Durch unsere wiederholten Käufe konnten wir einen sehr erfreulichen Durschnittskaufkurs für unsere Kundinnen und Kunden erzielen, sodass wir hier bei allen Chinainvestments auf stattliche, zweistellige prozentuale Kursgewinne von bis zu +55% blicken können.

Wir halten es für möglich, dass hier nach dem jahrelangen Abverkauf des chinesischen Marktes ein neuer Zyklus beginnt.

Beispielhaft zeigen wir die Zeitpunkte unserer Käufe im MSCI China ETF in den grünen Ellipsen im unteren Chart.

Chart Amundi MSCI China

Marktausblick 2025 – wohin fließt das Kapital?

  • Favoritenwechsel? Big Tech war lange die unangefochtene Nummer eins. Doch hohe Bewertungen und langsamere Wachstumsraten könnten zu einer Umlenkung des Kapitals führen. Klassische Industriekonzerne, die von der KI-Welle profitieren und stabile Dividenden bieten, könnten wieder in den Fokus rücken.
  • Gold glänzt weiter: Sinkende Zinsen und geopolitische Unsicherheiten könnten Gold erneut beflügeln – aktuell sehen wir gerade neue Allzeithochs von knapp 3.000 USD / Unze.
  • Bitcoin – neue Allzeithochs vor dem Bärenmarkt? 2025 könnte das Jahr der letzten großen BTC-Rallye sein, bevor der nächste zähe Krypto-Winter einsetzt.
Falls Sie eine detaillierte Markteinschätzung zu den einzelnen Vermögensklassen wünschen, sprechen Sie uns gerne an.

Politische Ereignisse 2025 – Trump und die Bundestagswahl

  • 20. Januar: Donald Trump wird als 47. US-Präsident vereidigt. Seine Politik könnte erneut protektionistisch und wachstumsorientiert ausfallen – was bedeutet das für Aktien und Währungen?
  • 23. Februar: Deutschland wählt einen neuen Bundestag. Die politischen Unsicherheiten im Inland könnten sich auf den Markt auswirken. Insbesondere in dieser jüngst abgelaufenen Woche, hat sich die Intensität des Wahlkampfes noch einmal deutlich erhöht. Gemäß "ZDFheute" sind knapp 30% der Wählerinnen und Wähler noch unentschieden, wem sie ihre Stimme geben.
  • Februar 2025: Trump kündigt diverse und massive Zölle an und rudert anschließend wieder zurück. Die Verhandlungstaktikten des US-Präsidenten (massive Forderungen stellen, um anschließend entgegen zu kommen und einen "Deal zu machen") - Daran werden wir uns wieder gewöhnen müssen. Inklusive der damit einhergehenden Volatilität an den Märkten. Für aktive Anleger wie uns jedoch ein Segen, da sich so immer wieder Opportunitäten ergeben können.
Die "Politikecke" könnten wir - Präsident Trump macht´s möglich - nahezu stündlich überarbeiten, darum lassen wir es an dieser Stelle gut sein!
Satire

„Inmitten von Wahlchaos und Weltkrisen bleibt Lachen die einzige Währung, die noch stabil ist.“  
„Die Nachrichten sind düster, die Politik ein Theater – also behalten wir wenigstens die Hauptrolle als Publikum mit Humor!“
Chart Kaffeepreis - www.stock3.de
Absacker

Schlechte Nachrichten für alle Kaffeeliebhaber!
Nachdem wir den Anstieg des Kakaopreises hier bereits einmal thematisiert haben, kommt es nun auch für Kaffeetrinker bitter und rabenschwarz.

Der enorme Anstieg des börslichen Kaffeepreises (s. Chart 1) kommt nun auch im Einzelhandel und schlussendlich bei uns Konsumenten an (s. Chart 2). Tchibo macht es vor!

Die positive Nachricht ist: Derartig fahnenstangenartige Preisanstiege, wie in Chart 1 zu sehen, werde in der Regel auch messerscharf nach unten korrigiert. Die Frage ist nur, ob die Produzenten und Einzelhändler diese anschließende Preissenkung an uns weitergeben oder diese doch lieber zur eigenen Margenoptimierung nutzen und die Verkaufspreise beibehalten...

Wir bleiben dran!
Entwicklung der Börsenpreise für Rohkaffee

Defensive Anlagestrategien als Alternative zu Tagesgeld

In einem Marktumfeld, das von Unsicherheit und Volatilität geprägt ist, kann eine defensive Anlagestrategie eine sinnvolle Ergänzung zu einem aktienlastigen Portfolio sein. Unsere AnlageSTRATEGIE Köln Defensiv bietet eine attraktive Alternative zu Tagesgeldern, indem sie gezielt auf stabile Ertragsquellen und zugleich maximale Diversifikation setzt. Wer sein Kapital nicht einfach nur parken, sondern dabei dennoch flexibel bleiben möchte, findet hier eine durchdachte Lösung. Dies kann gerade für Stiftungen und Unternehmen ein sinnvoller Baustein im Liquiditätsmanagement sein.

Gerne können Sie sich bei uns melden, wenn Sie als Nichtkunde Interesse an einer unserer Vermögensverwaltungsstrategien haben. Fordern Sie die aktuellen Factsheets unserer AnlageSTRATEGIEN zum 31.12.2024 unverbindlich an. Wir freuen uns auf Sie!


Bleiben Sie gesund & zuversichtlich!

Herzliche Grüße

AnlageSTRATEGIE Köln